Um diesen unbefriedigenden Zustand zu beheben, wurden seit Kriegsende verschiedene Vorschläge ausgearbeitet. Neben der wiederholt vorgebrachten Empfehlung, das Schloß in seiner barocken oder klassizistischen Fassung zu rekonstruieren, wurden mehrfach Planungen für einen modernen Neubau auf dem Schloßplatz vorgelegt. In den Entwürfen waren jeweils unterschiedliche Nutzungen vorgesehen, so 1951 ein Schloßhotel, 1952 ein Kurhotel mit Spielkasino, 1959 ein Museum, 1960 eine Hochschule, 1964 eine Aussichtsterrasse mit Gaststätte, um 1978 eine baumbepflanzte Terrasse,1990 ein Restaurant mit Tagungsräumen.

Zwei Institute der Universität Hannover haben in einer Studienarbeit, an der sich 24 Architekturstudentinnen und -studenten beteiligten, diese Problematik erneut zur Diskussion gestellt. Die Studienarbeit mit dem Thema Schloß und Garten in Herrenhausen, - Geschichte, Darstellung, Planung wurde vom 19. Juni bis 10. Juli 1996 in der Kassenhalle der Norddeutschen Landesbank am Georgsplatz ausgestellt. Ausgehend von bau- und gartenhistorischen Befunden, werden mehrere Nutzungskonzepte und Stegreifentwürfe vorgestellt. Große Modelle, Zeichnungen und Computer-Animationen veranschaulichen drei Zustände des Großen Gartens, nämlich den Zustand am Ende der Barockzeit um 1760, den klassizistischen Zustand am Ende der Laves-Zeit um 1850 und den gegenwärtigen Zustand. Dieser erhebliche Darstellungsaufwand ermöglicht es, alle Alternativen der Planung zu simulieren, zu vergleichen und auf die jeweilige räumliche Wirkung hin zu überprüfen. Somit dienen die Modelle und Animationen als Entscheidungshilfen für zukünftiges Bauen im Großen Garten.