Kurzinformation

 
Hannover besitzt einen in seinem Umfang einzigartigen Garten- und Schloßbereich von ungewöhnlicher Qualität und Erlebnisdichte, der die Geschichte vom geometrisch-regelmäßigen Barockgarten des 17./18. Jahrhunderts bis zum Landschaftsgarten des 19.Jahrhunderts beispielhaft veranschaulicht. Das Areal im Stadtteil Herrenhausen, bestehend aus den vier Teilstücken Großer Garten, Berggarten, Georgengarten, Welfengarten, zieht jährlich viele Besucher, auch aus dem Ausland, an und ist ein erstrangiger Faktor für die Attraktivität und Freizeitqualität Hannovers. Um die Anziehungskraft Herrenhausens langfristig zu erhalten, ist die ständige restaurierende Pflege des vorhandenen historischen Bestandes eine wichtige Voraussetzung, aber nicht ausreichend.

Das älteste und größte Stück des Herrenhäuser Bereiches, der Große Garten, weist Probleme auf, über deren Lösung seit Kriegsende immer wieder diskutiert wurde. Bei seiner Gestaltung spielte die Komposition von Garten- und Architekturelementen zu einem Gesamtkunstwerk eine wichtige Rolle. Die harmonische Gruppierung und sensible Abstimmung aller gärtnerischen und baulichen Teile in Größe und Proportion sowie ein geometrisches Netz von Achsbeziehungen prägen den Charakter des Großen Gartens.

Diese Konzept eines Gesamtkunstwerkes ist heute nur noch partiell erlebbar, weil einige wesentliche architektonische Elemente nicht mehr vorhanden sind. Das Schloß als Dominante wurde 1943 zerstört. Zwei stattliche barocke Gartenkabinette, die einst die Achsen der Kaskade und Grotte nach Süden ab schlossen, gingen im 19. Jahrhundert verloren. Das westliche Kabinett wurde 1864 wiederaufgebaut, aber 1937 erneut entfernt. Die barocken Domestikenhäuser am Vorhof wurden 1965 abgerissen. Die Grotte ist zwar noch in der Bausubstanz vorhanden, wurde aber um 1880 zu einem Abstellraum umgebaut und mit unpassender Putzverkleidung versehen.